Unterwegs mit Freunden
Unterwegs mit Freunden
Freitag, 16. Mai 2014
Langsam schleicht sich die Kälte den steilen Berghang hinunter, beginnt sich auf der idyllischen Campsite von Elisenheim in den frühen Abendstunden festzusetzen.
Wir schreiben den 14. Mai und pünktlich zum letzten Lagerfeuer steigt hinter den hohen Bergen der Vollmond auf. Etwas Wehmut kommt schon auf, denn unsere liebgewonnenen Freunde Moni und Michel werden übermorgen wieder zurück in die Heimat fliegen.
Die letzten vierzehn Tage tourten wir wieder einmal gemeinsam durch pitoreske Landschaften. Genossen das Wiedersehen der guten Freunde und die unterhaltsamen Abende mit ihnen am Lagerfeuer. Es scheint als könne nichts die gute Stimmung trüben, die einzigartigen goldgelben Weiten der Namib und die zartbegrünten Berge des Naukluftparks erinnern um diese Jahreszeit an einen riesigen Märchenpark.
Nach einem Stopover bei Lore und Frans auf Rooiklip fahren wir, nein gleiten wir eher durch eine Zauberwelt der Superlative. Nach den guten Regenfällen der letzten Monate steht das Gras unterdessen recht hoch und wiegt sich malerisch im Wind. Die Spitzen der Gräser glitzern silbern im grellen Sonnenlicht. An jeder Ecke lauern Fotomotive und warten nur darauf fotografiert zu werden.
Zwei Nächte verbringen wir auf der gut besuchten Campsite des NWR in Sesriem, auch um am Morgen die ersten zu sein, die zum Sossusvlei aufbrechen dürfen. Noch im Dunkeln nehmen wir die 65 km Fahrt in Angriff und nach kurzer Wanderung stehen wir auch schon beim ersten Tageslicht im Deadvlei. Das Mekka aller Landschaftsfotografen beginnt sein Spiel mit einfallendem Licht von Neuem mich zu faszinieren. Die abgestorbenen Bäume in der Lehmpfanne scheinen sich von Minute zu Minute zu verwandeln, kenne ich doch wenige Orte auf dieser Welt die mich so zu begeistern vermögen. Eine Reihe recht brauchbarer Bilder scheinen zu entstehen und ich freue mich schon das Resultat in einem Fotoband verewigt zu sehen.
Wir schlagen einen grossen Bogen um die Naukluftberge, fahren dem Kuiseb River entlang, Swakopmund entgegen. MoMi‘s wollen natürlich etwas schoppen, den Abend verbringen wir in der legendären Tiger Reef Bar bei entsprechendem Sundowner. Die sonst in der Ferienzeit überlaufene zweitgrösste Stadt Namibias liegt im Dornröschenschlaf und zeigt sich widererwartend von der angenehmen Seite.
Nach einer Nacht bei Verena und Oliver Rust auf Wüstenquell trennen sich für kurze Zeit unsere Wege, denn wir haben Termine beim Zahnarzt und Toyodoktor wahrzunehmen, die nicht aufgeschoben werden können.
Nun sitzen wir also, wie einleitend berichtet, am wärmenden Elisenheim-Feuer, hängen unseren Gedanken nach und lassen das Vergangene noch einmal Revue passieren.
Liebe Moni und lieber Michel, es war wieder eine tolle Zeit mit Euch, es hat uns einfach nur gut getan.
Das letzte Feuer ist erloschen, etwas Hektik beginnt sich auszubreiten, denn auch unsere Heimreise und ein langer Aufenthalt in der Schweiz nähert sich rasend schnell.
Unbedingt will ich diesen Bericht mit den passenden Fotos noch im Netz platzieren, denn einmal in der Schweiz angekommen ist ja alles schon wieder Schnee von gestern.
Morgen, den 18. Mai werden wir also in ein Flugzeug steigen in der Hoffnung auch in der Schweiz anzukommen. Die nächsten drei Monate werden wir uns dem Besuch unserer zahlreichen lieben Freunde widmen um auch etwas von ihrem Leben zu erfahren, und um nicht in Vergessenheit zu geraten.
Wichtige Entscheidungen stehen an und der Wunsch Ende dieses Jahres nach Südamerika zu schippern wird immer grösser. Noch sind wir nicht reisemüde, auch fühlen wir uns nicht alt und es gibt ja noch sooooviel zu entdecken.
Grossen Dank an alle die meine Zeilen regelmässig mit Interesse gelesen und mir geschrieben haben. Ich fühle mich damit unterstützt und motiviert mit meinem Tun in diesem Stil fortzufahren.
See you